Feedback nutzen, um deine Online-Kurse zu verbessern und neu zu starten

Feedback nutzen, um deine Online-Kurse zu verbessern und neu zu starten!

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by Liubomyr Sirskyi
Copywriter at Kwiga

Die Entwicklung eines Online-Kurses ist nur die halbe Miete. Die eigentliche Arbeit – und die eigentliche Chance – beginnt erst nach dem Launch. Eines der effektivsten Werkzeuge, das ein Kursautor nutzen kann, um sein Material zu verbessern und verständlicher zu machen, ist das Feedback der Lernenden. Es hilft dir zu erkennen, was vorhanden ist, was fehlt und was deine Leser nervt.

Feedback ist jedoch nicht nur eine Bewertung, sondern auch ein Ausweg. Mit der richtigen Aufmerksamkeit, der Analyse geeigneter Signale und gezielten Updates basierend auf spezifischen Ergebnissen kannst du deinen Kurs mit deutlich mehr Wert und besseren Ergebnissen neu auflegen.

In diesem Artikel lernst du, wie man Feedback sammelt, Antworten in umsetzbare Erkenntnisse verwandelt und dieses Wissen nutzt, um eine spannendere und unterhaltsamere Lernerfahrung zu schaffen.

Warum Feedback entscheidend für den Erfolg von Online-Kursen ist

Kein Kurs ist von Anfang an perfekt – selbst mit gutem Inhalt. Lernerfahrungen hängen von Hunderten kleinen Details ab: dem Tempo der Lektion, der Klarheit der Abfolge, dem Format der Tests oder sogar der Qualität deiner Stimme. Genau hier kommt Feedback ins Spiel.

Es zeigt dir die Perspektive der Lernenden

Als Kursersteller bist du zu nah dran. Feedback hilft dir, dich in die Lage deiner Schüler zu versetzen. Du erkennst, wo sie stecken bleiben, was sie begeistert und was sie sich anders gewünscht hätten.

Es deckt versteckte Lücken auf

Du denkst vielleicht, etwas sei selbsterklärend – aber die Lernenden sehen das womöglich anders. Feedback kann aufzeigen, wo Beschreibungen fehlen, wo Beispiele hilfreich gewesen wären oder wo zusätzliche Unterstützung nötig ist.

Es hilft dir, relevant zu bleiben

Themen entwickeln sich weiter. Software ändert sich. Lernende erwarten, dass Inhalte aktuell und relevant sind. Feedback kann dir zeigen, wenn etwas veraltet oder nicht mehr nützlich ist – so kannst du Anpassungen vornehmen, bevor sich das negativ auf deine Bewertungen auswirkt.

Es schafft gegenseitiges Vertrauen

Wenn die Lernenden merken, dass du zuhörst und aufmerksam bist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie deinen Kurs weiterempfehlen und sich stärker einbringen – und vielleicht auch zukünftig weitere Kurse bei dir belegen. Feedback macht aus Lernen eine zweiseitige Beziehung.

Arten von Feedback, die du sammeln solltest

Feedback bedeutet nicht nur, zu fragen: „Hat dir der Kurs gefallen?“ Es gibt verschiedene Arten von Rückmeldungen, die dir unterschiedliche Perspektiven auf die Leistung deines Kurses geben.

Direktes Feedback von Lernenden

Das ist die einfachste Art. Befrage, interviewe oder befrage deine Lernenden über Umfragen: Frage sie, wie sie den Kurs wahrgenommen haben. Achte dabei auf konkrete Aspekte wie Videoqualität, Struktur der Lektionen oder den Nutzen der Aufgaben. So erhältst du qualitative Einblicke auf persönlicher Ebene.

Plattform-Analysen

Daten zu Abschlussraten, verbrachter Zeit pro Modul, Testergebnissen, Abbruchpunkten und anderen relevanten Informationen sind höchstwahrscheinlich in deinem Learning Management System (LMS) gespeichert. Diese Metriken zeigen, wo Lernende das Interesse verlieren oder Schwierigkeiten haben. Wenn zum Beispiel viele Nutzer bei Modul 3 abbrechen, ist das ein Warnsignal: Etwas daran ist entweder zu komplex oder zu unklar.

Expert:innen- oder Peer-Reviews

Bitte eine:n andere:n Dozent:in oder jemanden mit Fachwissen in deinem Thema, deinen Kurs zu überprüfen und konstruktive Kritik zu geben. Sie werden Dinge erkennen, die Lernenden möglicherweise entgehen – wie logische Inkonsistenzen, veraltete Verweise oder fehlende Tiefe.

Community-Feedback und soziale Medien

Durchsuche Beiträge, Kursbewertungen oder Online-Lerncommunities und analysiere deren Rückmeldungen, um Erkenntnisse zu gewinnen. Menschen neigen dazu, sich in sozialen oder informellen Gesprächen offener zu äußern. Solche Quellen können Themen aufdecken, die in offiziellen Umfragen nicht zur Sprache kamen.

Community feedback

Wie man nützliches Feedback sammelt 

Feedback ist nicht gleich Feedback. Du musst dir bewusst sein, wie du fragst, wann du fragst und was du fragst – nur so erhältst du wirklich verwertbare Erkenntnisse.

1. Timing ist entscheidend

Wenn du zu früh fragst, haben die Lernenden möglicherweise noch keinen vollständigen Überblick. Falsch getimte Fragen führen oft zu Schweigen. Ideal ist es in folgenden Momenten:

  • Zwischenstand im Kurs, um frühzeitig Probleme zu erkennen.

  • Abschließende Reflexionen über Post-Kurs-Umfragen.

  • Nach bestimmten Aufgaben oder Modulen, um Schwierigkeit oder Verständlichkeit zu testen.

2. Die richtigen Tools verwenden

Die einfachsten Tools sind oft die effektivsten. Du brauchst keine komplizierten Strukturen:

  • Nutze Typeform oder Google Forms für Umfragen

  • Integrierte LMS-Umfragen (z. B. Kwiga, Teachable oder Thinkific)

  • Personalisierte Rückmeldungen per E-Mail

3. Die richtigen Fragen stellen

Fass dich kurz. Hier ein paar Beispiele:

  • Welcher Teil dieses Kurses war am hilfreichsten?

  • Wie könnte er verbessert werden?

  • Gab es etwas Kompliziertes oder Nerviges?

  • Würdest du diesen Kurs weiterempfehlen? Warum oder warum nicht?

Veröffentliche eine Kombination aus quantitativen Daten (z. B. Bewertungsskalen von 1–5 Sternen) und offenen Fragen mit Raum für Details.

4. Ehrlichkeit und Beteiligung fördern

Informiere die Lernenden, dass ihre Rückmeldungen zur Verbesserung des Kurses genutzt werden und dass Antworten, wenn möglich, anonym bleiben. Biete kleine Anreize an – zum Beispiel herunterladbare Materialien oder einen früheren Zugang zu künftigen Inhalten.

Feedback analysieren, um Verbesserungen zu erkennen

Das Sammeln der Rückmeldungen ist erst der Anfang. Der eigentliche Wert liegt in der Auswertung und den daraus folgenden Entscheidungen.

1. Achte auf Muster, nicht auf Einzelmeinungen

Ein:e Lernende:r mag vielleicht eine bestimmte Schriftart oder Musik nicht – das heißt nicht, dass du etwas ändern musst. Aber wenn zehn Leute die Tonqualität bemängeln, ist das ein klares Muster. Achte auf wiederkehrende Kritik oder Hinweise auf dasselbe Problem.

2. Probleme organisieren

Kategorisiere das Feedback:

  • Technische Probleme (Tonqualität, langsames Laden etc.)

  • Inhaltliche Probleme (z. B. unklare Erklärungen, veraltete Beispiele)

  • Tempo-Probleme (z. B. zu schnell, zu langsam)

  • Engagement-Probleme (z. B. langweilige Lektionen, fehlende Interaktivität)

Das hilft dabei, schnell Prioritäten zu setzen, worum man sich kümmern sollte.

3. Nach Wirkung priorisieren

Die kritischsten Probleme sollten zuerst behoben werden – insbesondere solche, die das Verständnis oder den Abschluss des Kurses behindern. Kosmetische Änderungen können warten. Wenn Lernende deinen Denkprozess nicht nachvollziehen können oder etwas nicht umsetzen können, ist das ein dringendes Problem.

4. Subjektive Rückmeldungen filtern

Ein Teil der Kritik ist rein persönlicher Natur. Jemand findet vielleicht deine Stimme zu ruhig oder wünscht sich mehr Witze. Du musst nicht jeder individuellen Vorliebe nachkommen. Achte stattdessen auf Feedback, das auf Verwirrung, Schwierigkeiten oder fehlgeschlagene Lernziele hinweist.

Exclude personal critique

Änderungen umsetzen, ohne den Kern deines Kurses zu verlieren

Einen besseren Kurs zu erstellen bedeutet nicht, dass du ganz von vorn anfangen musst. Tatsächlich könntest du beim Versuch, alles zu verbessern, das verlieren, was deinen Kurs ursprünglich stark gemacht hat. Ziel ist es nicht, den Kurs neu zu erfinden, sondern das Bestehende zu optimieren.

1. Bewahre, was funktioniert

Der erste Schritt besteht darin, herauszufinden, was den Lernenden gefallen hat. Zum Beispiel:

  • Effektive Lehrmethoden

  • Nützliche Übungen oder Merkblätter

  • Logischer Aufbau des Kurses

Was gut funktioniert, muss nicht verändert werden. Erfolgreiche Module dienen als Anker.

2. Gezielte Aktualisierungen vornehmen

Konzentriere dich mit Hilfe deiner Feedback-Analyse auf das, was wirklich angepasst werden muss. Beispiele:

  • Ein Video neu aufnehmen

  • Ein besseres Beispiel oder eine klarere Definition für ein schwieriges Konzept bereitstellen

  • Veraltete Screenshots oder Handbücher entfernen

  • Quizze oder Kontrollpunkte einbauen, wenn Lernende dazu neigen, abzuschweifen

3. Struktur und Engagement verbessern

Du kannst großartiges Material haben, aber eine schlechte Struktur. Überlege dir Folgendes:

  • Längere Videos in kürzere, leichter konsumierbare Einheiten aufteilen

  • Folien mit eingebetteten oder interaktiven Fragen ergänzen

  • Die mobile Nutzungserfahrung verbessern

4. Behalte deine Lehrstimme

Beim Relaunch ist es leicht, den Stil von jemand anderem zu imitieren. Aber deine Lernenden sind nicht wegen deines Wissens oder deiner Fähigkeiten gekommen – sondern wegen deiner Stimme, deiner Ausstrahlung und deiner einzigartigen Art. Je besser das Framework und die Tools, desto besser kann deine Stimme wirken.

Deinen Kurs neu veröffentlichen: Was du diesmal anders machen solltest

Nach einigen gezielten Verbesserungen solltest du deinen Kurs als stärkere, bessere Version neu auf den Markt bringen. Ein Relaunch bedeutet nicht einfach, auf den „Veröffentlichen“-Knopf zu drücken. Es ist deine Chance, ehemalige Lernende erneut anzusprechen und neue mit einer frischen Botschaft zu begeistern.

Feedback loop

Zeig, was neu ist

Gibt es etwas Neues? Sag es deinem Publikum! Nutze Formulierungen wie:

  • Vollständig überarbeitet auf Grundlage des Feedbacks unserer Lernenden!

  • Neue Fallstudien und verbesserte Lektionen

  • Schnellere Videos. Klügere Quizze. Bessere Lernerfahrung.

Sei präzise, wenn du neue Vorteile hervorhebst – so zeigst du, dass du das Feedback ernst genommen und entsprechend gehandelt hast.

Kontaktiere ehemalige Teilnehmende

Biete die überarbeitete Version kostenlos oder zu einem reduzierten Preis für zurückkehrende Lernende an. Das schafft Vertrauen und kann aus früheren Kritiker:innen begeisterte Fans machen.

Einführung durch eine kurze Kampagne

Behandle den Relaunch wie ein neues Produkt. Erzeuge Aufmerksamkeit durch gezielte E-Mails, Social-Media-Posts und Webinare. Hebe die Neuerungen und die Vorteile für die Lernenden klar hervor.

Pflege der Feedback-Schleife

Füge im neuen Kurs einen Link zu einer Umfrage oder eine kurze Rückfrage ein. Zum Beispiel: „Haben wir uns in den Bereichen verbessert, die du kritisiert hast?“ So kannst du die Wirkung deiner Änderungen messen und zeigst den Lernenden, dass dir Qualität wichtig ist.

Abschließende Gedanken

Dein Kurs ist kein starres Produkt, sondern eine lebendige Ressource, die mit deinen Lernenden wächst. Durch gezieltes Feedback kannst du Inhalte verbessern, das Engagement steigern und einen erfolgreichen Relaunch durchführen. Egal ob kleine Fehlerbehebungen oder komplette Neugestaltung einzelner Module – jede Änderung bringt dich dem eigentlichen Ziel näher. Höre weiter zu, entwickle dich weiter – und deine Kurse werden weiter erfolgreich sein.