Wie man ein Webinar in einen kostenpflichtigen Kurs umwandelt

Wie man ein Webinar in einen kostenpflichtigen Kurs umwandelt!

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by Liubomyr Sirskyi
Copywriter at Kwiga

Webinare können mehr leisten, als nur einmalig Mehrwert zu liefern. Sie bieten eine wiederholbare und strukturell klar definierte Plattform. Das bedeutet, dass Lernende jederzeit in der Zukunft Ihr Webinar als Lernprodukt erwerben können, das ihnen sofortigen Zugang zu diesem wertvollen Material verschafft.

Mit diesem Artikel erhalten Sie einen klaren und strukturierten Aktionsplan, wie Sie diese Aufgabe umsetzen können.

Überprüfung der Webinar-Inhalte

Um mit der Entwicklung Ihres Kurses aus den Webinaren zu beginnen, sollten Sie das Webinar aus der Perspektive eines Anfängers ansehen. So sammeln Sie wichtige Informationen darüber, wie Sie die Inhalte im Webinar präsentieren. Sammeln Sie außerdem Erkenntnisse darüber, wie Sie diese Präsentation verbessern können, sobald sie in einen vollwertigen Kurs umgewandelt wurde.

Achten Sie auf drei zentrale Informationspunkte:

  1. Klarheit – Sind die zentralen Konzepte leicht nachzuvollziehen, oder springen sie scheinbar ohne Zusammenhang von einer Idee zur nächsten?

  2. Tiefe – Enthält die Präsentation genügend Material, um daraus einen vollständigen Kurs zu erstellen, oder müssen die Kernkonzepte weiter ausgearbeitet werden?

  3. Interaktion – Welche Fragen wurden während der Präsentation am häufigsten gestellt? Welche Elemente der Präsentation haben beim Publikum eine besonders positive Resonanz ausgelöst?

Wenn das Webinar eine vollständige Lösung für ein Problem bietet, ist die Struktur wahrscheinlich ausreichend, um es in einen vollständigen Kurs zu überführen. Wenn das Webinar jedoch nur ein einzelnes Konzept vorstellt, werden zusätzliche Lektionen oder Beispiele erforderlich sein. Ziel ist es an dieser Stelle, die Inhalte zu bewerten, bevor sie als vollständiger Kurs umgesetzt werden.

Das Webinar in eine Kursstruktur aufteilen

Ein Webinar besteht aus einer einzigen langen Präsentation. Ein Kurs hingegen benötigt kurze, fokussierte Lektionen, die aufeinander aufbauen. Ihre Aufgabe ist es, diesen umfangreichen Vortrag in eine Reihe kurzer Lektionen zu unterteilen.

Dazu müssen Sie Ihr Webinar zunächst in Hauptblöcke gliedern. Diese ergeben sich in den meisten Fällen ganz natürlich: Einleitung, Hauptideen, Beispiele, Fehler, Werkzeuge und  Q&A. Anschließend unterteilen Sie jeden Hauptblock in eine Reihe von Lektionen mit einer Dauer von 5–12 Minuten.

Eine einfache Struktur könnte folgendermaßen aussehen:

  • Modul 1: Kernidee

    • Lektion 1: Was der Lernende wissen muss

    • Lektion 2: Warum es für viele Menschen relevant ist

  • Modul 2: Schritte oder Methoden

    • Lektion 1: Erster Schritt

    • Lektion 2: Zweiter Schritt

  • Modul 3: Beispiele & Übung

    • Lektion 1: Fallstudie

    • Lektion 2: Häufige Fehler

Suchen Sie nach fehlenden Bausteinen. Einige Konzepte benötigen zusätzliche Definitionen. Manche Schritte erfordern fließendere Übergänge. Ergänzen Sie diese Punkte in Ihrer Gliederung. Ziel ist es, Ihre Inhalte so zu gestalten, dass sie die Lernenden effizient von Verwirrung zu Verständnis führen.

Die Lektionsinhalte neu schreiben und erweitern

Sobald Sie Ihr Kursgerüst erstellt haben, beginnen Sie damit, jede Lektion in schriftliches Material umzuwandeln. Dabei gibt es drei Schwerpunkte:

Klarheit

Längere Erklärungen sollten auf kurze, prägnante Aussagen reduziert werden. Entfernen Sie überflüssiges Material (z. B. Abschweifungen, Füllinhalte und irrelevante Geschichten), das im Kontext eines Live-Webinars funktionieren mag, aber beim Lernen in einem Kurs eher ablenkt.

Begleitmaterialien

Arbeitsbücher, Vorlagen, Checklisten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen sollten jede Lektion als praktische Werkzeuge zur Unterstützung des Lernens und der Anwendung der Konzepte begleiten. Selbst das einfachste Begleitmaterial (z. B. eine einseitige Zusammenfassung) steigert den Wert des Kurses erheblich.

Visuelle Hilfsmittel

Visuelle Hilfsmittel (z. B. Screenshots, Diagramme, kurze Folien) können komplexe Konzepte vereinfachen und das Verständnis neuer Informationen erleichtern. Wenn Sie für das Webinar eine Präsentation erstellt haben, verwenden Sie die effektivsten Folien daraus und überarbeiten Sie die übrigen, bevor Sie sie in den Kurs aufnehmen.

Übungen und Bewertungen hinzufügen

Ein kostenpflichtiger Kurs erfordert mehr als nur reine Informationsvermittlung. Lernende bleiben engagiert, wenn sie das Gelernte sofort in die Praxis umsetzen können. Daher können jeder Lektion einfache Übungselemente hinzugefügt werden. Das muss nicht kompliziert sein.

 

Geeignete Optionen sind zum Beispiel:

  • Mini-Aufgaben – Eine kurze Aktivität, die in 5–10 Minuten erledigt werden kann.

  • Reflexionen – Einige Fragen, die dabei helfen, die Idee mit der eigenen Situation zu verknüpfen.

  • Checklisten – Eine Checkliste, die bei der Durchführung einer Aufgabe unterstützt.

  • Quizze – Kurze Tests zur Festigung der wichtigsten Punkte.

  • Mini-Projekte – Eine praktische Aufgabe, die mehrere Lektionen miteinander verbindet.

Gestalten Sie Ihre Präsentation passend zu Ihrem Thema. Das Ziel ist nicht die Bewertung, sondern das Lernen. Basierend auf Ihren Erfahrungen mit dem Online-Webinar gilt: Wenn Sie einen Q&A-Teil hatten, zeigen Ihnen diese Fragen, an welchen Stellen Übungsaktivitäten für die Lernenden am sinnvollsten sind.

Sie können am Ende Ihres Kurses auch ein Abschlussprojekt oder eine Vorlage einbauen. Dies gibt den Lernenden ein greifbares Ziel, das sie erreichen können, sowie ein Gefühl der Erfüllung, wenn sie das Ende Ihres Kurses erreichen.

Die Kursmaterialien erstellen

Nachdem Sie nun Ihre Inhaltsübersicht und Entwürfe fertiggestellt haben, ist es an der Zeit, Ihre Kurse mit zwei Methoden zu erstellen: Sie können entweder Teile Ihres Webinars verwenden oder neue Aufnahmen erstellen (oder eine Kombination aus beidem).

Verwendung von Clips aus dem Webinar

Wenn Ihre Webinarreihe gute Bilder, sauberen Ton und keine langen themenfremden Abschnitte enthält, können Sie das Material nehmen und in mehrere Teile aufteilen. Denken Sie daran, Übergänge hinzuzufügen und eine Einleitung neu aufzunehmen, um Übergangspunkte oder Modulwechsel deutlich zu machen.

Lektionen neu aufnehmen

Einige Module lassen sich besser erfassen, indem Sie ein hochwertiges Video aufnehmen, in dem Sie sie fokussiert erklären. Durch das erneute Aufnehmen können Sie Ablenkungen reduzieren, Ihre Erklärungen verfeinern, um das Tempo zu verbessern, und eine einheitliche Qualität im gesamten Kurs erzielen.

Außerdem sollten Sie zusätzliches Material zur Unterstützung jeder Videolektion einbinden, darunter:

  • Folien zur Visualisierung der angesprochenen Punkte

  • Arbeitsblätter/Vorlagen

  • Zusammenfassung des Videos

  • Transkripte mit Untertiteln

  • Eine herunterladbare Ressourcenliste

All dies trägt dazu bei, dass sich das Lernerlebnis vollständig anfühlt, und steigert den Wert Ihres Kurses. Beachten Sie dabei, dass Lernende klare Präsentationen bevorzugen und nicht zu viele auffällige Designs.

Den Kurs verpacken

Nachdem Sie Ihre Lehrmaterialien zusammengestellt haben, ist es an der Zeit, alles in eine organisierte Struktur zu bringen, die den Lernenden ein klares Lernerlebnis ermöglicht. An diesem Punkt beginnt der Kurs, wie ein echtes Produkt auszusehen.

Der erste Schritt im Verpackungsprozess des Kurses besteht darin, eine Plattform auszuwählen, auf der Sie Ihre Videos und Arbeitsblätter hochladen und die Kursmodule zusammenstellen können. Viele Plattformen ermöglichen es Ihnen, Zugriffsregeln festzulegen, die Lektionen über einen bestimmten Zeitraum freizuschalten und erforderliche Zertifikate hinzuzufügen.

Richten Sie anschließend eine einfache, aber authentische Kursseite ein, die drei zentrale Komponenten enthält:

  • Versprechen des Ergebnisses – Welches Resultat erzielt der Lernende?

  • Kursstruktur – Geben Sie eine Zusammenfassung der Module und Lektionen.

  • Kursdetails – Definieren Sie, für wen der Kurs gedacht ist, was enthalten ist und wie lange der Kurs dauert.

Verwenden Sie beim Schreiben dieser Kursseite einen einfachen, direkten Stil. Übertreiben Sie es nicht mit Versprechungen. Lernende suchen nach klaren Fakten darüber, was sie kaufen.

Der Preis des Kurses sollte im Verhältnis zur Anzahl der Module, zur inhaltlichen Tiefe des Kurses und zum Wert der vermittelten Transformation stehen. Optionale Bonusinhalte wie Vorlagen, eine Aufzeichnung einer Q&A-Session oder eine private Community können hinzugefügt werden. All diese Extras steigern den Wert des Kurses und machen ihn attraktiver, ohne viel zusätzliche Zeit oder Aufwand zu erfordern.

Den Kurs starten und vermarkten

Die Zielgruppe, die Ihr Webinar bereits angesehen hat, ist die beste Ausgangsbasis für den Start eines neuen Kurses. Sie haben dieses Publikum bereits mit dem Thema und den Lehrmethoden der Dozentin oder des Dozenten vertraut gemacht, sodass diese Personen wahrscheinlich an den Angeboten Ihres neuen Kurses interessiert sind.

Sobald Sie dieses warme Publikum haben, ist dies außerdem ein guter Ausgangspunkt, um den Kurs auch anderen anzubieten.

Hier sind einige schnelle Ideen für den Start Ihres neuen Kurses:

  1. Senden Sie eine Follow-up-E-Mail an alle, die sich für Ihr Webinar registriert haben, und fügen Sie Informationen über den Kurs hinzu sowie darüber, wie er auf der besuchten Webinar-Session aufbaut.

  2. Nutzen Sie Fragen, die während des Webinars gestellt wurden, als Marketingelemente. Wenn dieselbe Frage mehrfach gestellt wurde, heben Sie hervor, dass der Kurs genau zu diesem Punkt Informationen enthält.

  3. Erstellen Sie einen kleinen Frühbucherrabatt für die erste Gruppe von Lernenden, die sich für den Kurs anmelden.

  4. Verwenden Sie Clips aus dem Webinar und/oder aus Ihren Kurslektionen in sozialen Medien, um potenziellen Lernenden einen Einblick in Ihren Unterrichtsstil zu geben.

  5. Bieten Sie einen Schnellentschluss-Bonus für alle an, die sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums anmelden, z. B. eine Checkliste oder einen Mini-Leitfaden.

Sie müssen sich keine Sorgen über komplexe Marketingkampagnen machen. Wenn Ihre Inhalte stark sind, reicht eine einfache und direkte Ankündigung Ihres neuen Kurses aus. Nach dem ersten Launch sollten Sie Ihren Kurs regelmäßig weiter bewerben. Die Wiederverwertung eines bereits durchgeführten Webinars ermöglicht es, dieses als dauerhaftes Produkt und konstante Einkommensquelle zu nutzen.

Fazit

Ein Webinar kann mehr sein als nur ein Online-Event. Mit einer einfachen Ergänzung von Struktur und Ressourcen kann ein Webinar zu einem vollständigen Kurs weiterentwickelt werden, der von Lernenden jederzeit erworben werden kann. Der schwierigste Teil der Kurserstellung liegt bereits hinter Ihnen, da Sie diesen Schritt mit der Durchführung Ihres Webinars schon gemeistert haben.

Die Schritte sind einfach: Prüfen Sie, was Sie bereits haben, teilen Sie Ihre Lektionen in leicht verdauliche Einheiten auf, füllen Sie Lücken mit zusätzlichen Erklärungen, verfeinern Sie Ihre Inhalte, setzen Sie den Kurs zusammen und liefern Sie ihn an ein Publikum aus, das Ihnen bereits vertraut. Mit einer gut umgesetzten Strategie kann ein einzelnes Webinar zu einem nachhaltigen Asset werden, das weiterhin bildet und Einkommen generiert – ganz ohne zusätzlichen Zeitdruck.